#ehrenmensch - Karin Luicke

„Ich gehe mit Freude aus dem Haus“, sagt Karin Luicke zu ihrem wöchentlichen Ehrenamt im Perthes-Haus in Holzwickede. „Und wissen Sie was? Ich mache das jetzt schon 25 Jahre hier, seitdem das Perthes-Haus gebaut wurde.“

„Ich gehe mit Freude aus dem Haus“, sagt Karin Luicke zu ihrem wöchentlichen Ehrenamt im Perthes-Haus in Holzwickede. „Und wissen Sie was? Ich mache das jetzt schon 25 Jahre hier, seitdem das Perthes-Haus gebaut wurde.“

Frau Luicke blickt auf die lange Zeitspanne im Ehrenamt zurück und sie wirkt im Interview so frisch und agil, begeistert und „zu Hause“ in diesen Räumen.  

Sie kommt mittwochs – jede Woche – und die Damen und Herren in der Altenhilfe-Einrichtung freuen sich auf sie. Treffpunkt ist ein ruhiger, schöner Raum, etwas abseits des restlichen Trubels des Hauses. Dort sitzt die Gruppe zusammen in einer Runde, es gibt etwas zu Trinken und dann hören alle der schönen Stimme von Frau Luicke zu.

Die Geschichten, die sie vorliest, sind genial: sie wecken Erinnerungen und regen zum Erzählen an. Beispielsweise die Geschichte „Einmal als erster baden“ – eine Geschichte aus der Perspektive eines Kindes in der Nachkriegszeit. Des jüngsten Kindes der Familie, das am Badetag immer erst als letztes in die Badewanne durfte und sich etwas ausdenkt, damit das einmal anders geht und es zuerst in die Badewanne steigen kann. Eine 94-Jährige beginnt daraufhin, von den Badetagen ihrer Kindheit zu erzählen. Sie hat freudestrahlende Augen.

Karin Luicke liest und eröffnet sehr freundlich zugewandt Gespräche, sie kennt die Bewohnerinnen und Bewohner mit Namen und spricht auch die an, die zurückhaltender sind und ein bisschen mehr Zeit brauchen. Und sei es, dass sie den in sich versunkenen Mann bei der Motorradgeschichte fragt: „Sie sind doch sicher auch mal Motorrad gefahren?“ und er einmal aufblitzt und sagt: „Aber natürlich!“

Auf ihre schöne Stimme ist Frau Luicke schon zu Beginn ihres Ehrenamtes angesprochen worden.

Angefangen hat alles als ehrenamtlich Engagierte in der nahegelegenen evangelischen Kirche. Dort war sie 9 Jahre lang Presbyterin. Und als das Perthes-Haus gebaut wurde, kam die Frage auf, wie sie mit den neuen Nachbarn in guten Kontakt treten können. Ein Besuchsdienst wurde gegründet und Frau Luicke hat viele Jahre immer drei Bewohner besucht, ihnen vorgelesen und sich individuelle Ideen ausgedacht, um mit jedem aktiv zu werden. Das war eine starke Zeit.

Nun unterhält sie Mittwoch für Mittwoch eine ganze Gruppe. Dieses Engagement und die Freude und Dankbarkeit, die zu ihr zurückkommen, haben Karin Luicke auch durch schwere Zeiten getragen. Selbst als ihr Mann starb, dachte sie nicht ans Aufhören, denn ihr Ehrenamt ist nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch für sie selbst ein Lichtblick.