Schöne Momente beim Singen in der Tagesbetreuung Café Clemens

#ehrenmensch Claudia Löb

„Weil man auf der Blockflöte, die ich als Kind lernte, nicht gleichzeitig singen kann, habe ich Gitarre gelernt“, lacht Claudia Löb, 54-jährige Mitarbeiterin im Fahrdienst für das Café Clemens in Hamm. „Eine Woche Grippe, danach konnte ich schon „über den Wolken“ spielen.“ Begeistert erzählt sie von ihrem Leben mit der Musik. Und dass es ihr darum geht, mit anderen Menschen zu singen. Egal wie – jede und jeder so, wie es klappt. Gemeinsam zu musizieren sei für sie der einfachste Zugang zu einer echten Beziehung zu Menschen. Und Claudia Löb war immer schon neugierig auf Menschen.

Jetzt macht die ehemalige Chorleiterin bewegende Erfahrungen mit den Menschen in der Tagesbetreuung im Café Clemens in Hamm. „Hier gibt es so viel Leben, so tolle Persönlichkeiten, die ich beim Singen noch einmal anders als im Fahrdienst kennenlerne,“ schwärmt sie über ihr Engagement, das sie ehrenamtlich anbietet. „Und sie lernen mich natürlich auch anders kennen.“ Jahrzehnte schon hat sie Singgruppen und Chöre in ihrer Stadt geleitet. Für das DRK oder Kirchengemeinden. Dieses Singen nun im Café Clemens mache ihr besonders viel Spaß, denn es werde einfach so genommen, wie es kommt, immer dankbar!

Claudia Löb kommt gut vorbereitet in die gemütliche Tischrunde zu den 12-15 Menschen. Sie sagt, dass es schöner ist, wenn diese Stunde einen roten Faden hat. Da böten sich die jahreszeitlichen Themen an wie Frühling, Weihnachten, Karneval – sie habe aber auch schon mal einen Caterina-Valente-Nachmittag gemacht, der sehr gut ankam. Oder Seemannslieder. Sie liest sich gerne im Vorfeld einiges an Hintergrundwissen über die Lieder und Komponist*innen an. „Ich habe geschaut, was ich über das Leben und Wirken von Caterina Valente herausfinden konnte“, erzählt sie. Ein Liedblatt bringt sie selbstverständlich mit, auf dem die Lieder mit Symbolen gekennzeichnet sind, so dass die Tagesgäste die Lieder leichter finden können. Mit einigen Fakten und Texten zum Thema und vor allem mit Fragen an die Besuchenden des Cafés werden die Singpausen gefüllt: So wird die gemeinsame Zeit intensiv. „Oft sind Erinnerungen mit der Musik verknüpft und diese werden rascher als sonst präsent. Schlager haben gute Effekte, sie werden von manchen regelrecht mitgeschmettert. Ich gebe mir Mühe, dass die Emotionen nicht negativ werden. Es kann neben Freude und guter Erinnerung an frühe Tanzstunden, Freunde, Feste etc. auch passieren, dass die Trauer um alte Zeiten groß wird,“ sagt die Frau mit der Gitarre. „Reden und Erinnerungen-Teilen laufen mit Musik besser als sonst manchmal.“

Es seien viele heitere Momente, lustige spontane Sprüche der Gäste, kleine Anekdoten, die ausgelöst durch ein Lied die Singstunde zu einem schönen Moment werden lassen. „Es ist bei uns nicht nur alles bitter, krank und traurig, wie es manche Leute denken,“ sagt Claudia Löb.

Das Singen ließe die Menschen auch wieder ihre Kompetenzen entdecken, denn manche seien über sich selbst erstaunt und sagen hinterher: „Ich war gut!“ Das berührt nicht nur die Musikerin, sondern auch die anderen Mitarbeitenden im Café.

Eines ist Claudia Löb dazu auch noch ein Anliegen: Sie will sich für die gute Atmosphäre bedanken, die sie durch die hauptamtlichen Mitarbeitenden im Café Clemens erlebt. „Hier werde ich sehr angenehm und einfach lieb „gepflegt“ und behandelt,“ sagt sie „Mein Ehrenamt wird geschätzt und es wird immer geschaut, wie es für mich wirklich gut passt. Das macht die ganze Sache für mich einfach nur schön.“

Vielen Dank für Ihr Engagement und das Interview #ehrenmensch Claudia Löb!