Ihre Stimme ist warm und herzlich und ihr Sprechen, ihr Erzählen und Vorlesen tut den Menschen einfach gut. Mit ihrer Stimme bringt sich Erdmuthe Koppe-Daut auf eine schöne und sinnstiftende Seite des Lebens. Sie ist sehr aktiv unterwegs. So ist das Singen in der Kantorei der Apostelkirche in Münster für sie schon seit Jahrzehnten ein wohltuendes Hobby. Und auch ihr helfender „Oma-Einsatz“ bei ihren vier Enkelkindern ist durchaus Teil ihres bewegten Alltags.
Die Rentnerin erzählt nebenbei von ihrem Lebensweg, der mit vielen Herausforderungen behaftet war und eigentlich Stoff für mindestens drei Leben birgt.
Für ihre evangelische Apostelkirchengemeinde hatte Erdmuthe Koppe-Daut die Idee, einen ehrenamtlichen Besuchsdienst für die Gemeindeglieder im Perthes-Haus anzubieten. Bei der Besprechung mit Verantwortlichen der Gemeinde und des Perthes-Hauses sprach nichts dagegen. So begann ihr Engagement im Team der Ehrenamtlichen im Perthes-Haus an der Wienburg straße in Münster.
Erdmuthe Koppe-Dauts Stimme ist im Perthes-Haus schon lange bekannt. Die Menschen sagen: „Diese Stimme gehört hierher, weil sie so vertraut ist!“ – Denn die Münsteranerin hat fast 20 Jahre für die Verwaltung des Perthes-Hauses gearbeitet. So kennt sie jede Ecke, sie kennt Abläufe, sie kennt manche „Kolleginnen und Kollegen von früher“ und sie kennt „ihre besonderen Menschen“ noch aus ihrer Arbeitszeit im Haus.
Schon während ihrer Tätigkeit im Perthes-Haus bekam Koppe-Daut mit, dass eine Bewohnerin sich sehr einsam fühlte. Diese Bewohnerin suchte immer wieder Kontakt zur Verwaltung, da sie sich in der Nähe von Erdmuthe Koppe-Daut sehr wohl fühlte.In Gesprächen wurde deutlich, dass diese Seniorin selbst einmal in einer Verwaltung gearbeitet hat. So holte Erdmuthe Koppe-Daut sie manchmal in ihr Büro und baute so eine besondere Beziehung zu ihr auf.
Im Ehrenamt hat sie nun weiterhin das genau richtige Händchen für die Dame, die nämlich einfach nicht gerne mit jedermann aus ihrem Umfeld die Nähe sucht. Erdmuthe Koppe-Daut schaffte mit viel Phantasie, mit Kraft und Zeit den Umzug der alten Dame in ein neues Zimmer: So ein Umzug ist nämlich im Alter einstweilen ein riesiges Ding.
Vier Tage verbrachte #ehrenmensch Koppe-Daut damit, den für die Dame aufregenden Umzug ganz in Ruhe und Schritt für Schritt zu organisieren. Nach und nach packte sie Kisten mit Kleidung. „Dabei hatte ich sie gedanklich voll in dieses Geschehen eingebunden und immer wieder in Gespräche verwickelt,“ erzählt sie. Möbel verpacken und im neuen Zimmer aufbauen, Dinge im Schrank und in Schubladen sortieren. Alles ganz in Ruhe. „Als dann am Ende ihr Bett hineingeschoben wurde, war die Bewohnerin zufrieden mit dem neuen Zimmer!“ resümiert die Helferin.
ABER: diese Bewohnerin ist ja nicht die einzige, die regelmäßig von Erdmuthe Koppe-Daut besucht wird: Es sind derzeit stolze 26 Bewohnerinnen und Bewohner von ihrer Kirchengemeinde, die sie jeweils einmal pro Monat besucht.
Dort schaut sie bei jedem Besuch ganz individuell, was gerade gut passt. Sie bringt mal Nachrichten aus der Kirche mit, mal hält sie die Hand, mal liest sie Psalmen vor oder spricht, wenn gewünscht, ein Gebet.
Auch die Gemeindeglieder haben häufiger etwas zu erzählen und sind dankbar über eine Zuhörerin!
„Ich teile etwas“, sagt Erdmuthe Koppe-Daut bescheiden, „und ich bekomme viel zurück!“ Danke für Ihr großes Engagement und für dieses Interview, #ehrenmensch Erdmuthe Koppe-Daut!